Die Mädchen vom Meister-Team des TuS Komet Arsten beenden ihre Jugendkarriere in der Handballbundesliga
Bremen. Die Vorrunde in der Bundesliga hat die weibliche Handball-A-Jugend des TuS Komet Arsten überstanden. In der Pokalrunde holte die Mannschaft von Tanja und Per Theilig zwei Siege. In wenigen Wochen geht im Süden der Hansestadt eine Erfolgsgeschichte zu Ende.
Per Theilig hatte so eine Ahnung, als die Mädchen des TuS Komet Arsten in der D-Jugend den Titel geholt hatten – und zwar bei den Jungs! „Es gab im weiblichen Bereich einfach keine Gegner mehr. Da hatten wir die Idee, wir lassen die Mädels bei den Jungs mitspielen“, blickt der 52-Jährige zurück. Offiziell trägt Per Theilig den Titel Co-Trainer. „Chefin“ ist seine Ehefrau Tanja, in Handballkreisen besser bekannt als „Tanne“. Unter ihrem Geburtsnamen Möller wurde Tanja Theilig nach dem Mauerfall Anfang der 1990er-Jahre im Trikot des TuS Walle Bremen gesamtdeutsche Meisterin. Aber zurück zu Per Theilig und seiner Ahnung. Da könne was Großes heranwachsen, dachte sich der langjährige Handball-Abteilungsleiter des TuS Komet Arsten nach dem Meistertitel bei den Jungs. Der Vizemeistertitel ging damals – in der Saison 2017/2018 – übrigens an die männliche D-Jugend aus Arsten.
Per Theilig hatte sich nicht getäuscht. Sechs Jahre später blicken die Arster Mädchen auf eine Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft bei der weiblichen B-Jugend zurück. Im letzten Jugendjahr gelang die Qualifikation für die Bundesliga. Der krönende Abschluss, der Einzug in das Finale, blieb dem TuS verwehrt. Der 33:31-Sieg im letzten Spiel gegen die JSG LIT 1912 reichte nicht. Die 22:26-Niederlage zum Auftakt beim SV GW Schwerin gab den Ausschlag. Der Nachwuchs aus Mecklenburg-Vorpommern gewann auch seine beiden anderen Partien und trifft im Endspiel die HSG Stuttgart Metzingen. Für die Pokalrunde hatten sich die Gruppendritten der Vorrunde qualifiziert. Die Teams auf Platz eins und zwei der acht Vorrundenstaffeln ermitteln den Deutschen Meister. Sechs Spiele hat der TuS in dieser Saison in der Bundesliga bestritten. Nur zwei davon zu Hause. „Da hätte ich mir schon gewünscht, dass der DHB den Spielplan ausgeglichener gestaltet“, sagt Tanja Theilig. Parallel zur Bundesliga spielt der Bremer Stadtteilklub in dieser Saison auch in der Oberliga und liefert sich dort einen Kampf um den Titel mit dem TuS Hannover-Badenstedt, dem VfL Oldenburg und dem Buxtehuder SV. Gegen Letzteren gab es jüngst beim 30:35 die erste Niederlage. Sieben Spiele stehen noch aus. „Natürlich ist die Meisterschaft unser Ziel“, unterstreicht Per Theilig.
Ob Meister oder nicht – mit der letzten Partie gegen Badenstedt am 19. April endet für einen großen Teil der Mannschaft die Zeit in der Jugend. Bei vielen Spielerinnen ist laut Tanja Theilig noch offen, wie und wo es sportlich weitergeht. „Einige Mädels wissen noch gar nicht, wohin es sie nach dem Abitur verschlägt“, erläutert die B-Lizenzinhaberin. Die Trainerin selber fährt bereits in dieser Saison zweigleisig als Co-Trainerin der männlichen Jugend des HC Bremen. Ein weiteres Engagement beim Bundesligisten von der anderen Weserseite kann sie sich durchaus vorstellen. Mit Trainer Tim Schulenberg würde sie sich bestens verstehen, sagt sie. Ganz zu Ende erzählt ist die Geschichte vom Trainerduo Tanja und Per Theilig und dem Nachwuchs des TuS Komet Arsten noch nicht. Denn beim Beachhandball bleibt das Team bestehen. Unter dem Namen Young Guns Ohama Arsten hat der TuS im Sand Glanzpunkte gesetzt. 2022 und 2023 gelang bei der Deutschen Meisterschaft die Titelverteidigung „Das hat bisher noch keine Mannschaft geschafft“, so Tanja Theilig.
Geschrieben von Jürgen Prütt, veröffentlicht im Weser Kurier am 22.02.2024.