Klare Sache im Handball-Derby
Von Beginn an dominierte das Gäste-Team von Werder-Coach Radek Lewicki, das noch einige Wochen zuvor im Pokal gegen den selben Gegner ausgeschieden war. „Wir hatten noch eine Rechnung mit Arsten offen“, meinte der Trainer frohen Mutes, „und die haben meine Spielerinnen höchst eindrucksvoll beglichen.“ Taktisch gut eingestellt und mit nur ganz wenigen Fehlern präsentierten sich die Werder-Frauen bärenstark gegen eine Gastgeber-Mannschaft, bei der an diesem Spieltag so gar nichts zusammenlaufen wollte. Die Werder-Spielerinnen um ihre überragende Top-Scorerin Reneé Tebje (9/1) waren ihren Gegenspielerinnen sowohl in der Defensive als auch im Angriff stets einen Schritt voraus und bauten den Vorsprung nach dem Führungstreffer durch Imke Nübel kontinuierlich aus. Bis zur Halbzeit lagen die in allen Belangen überlegenen Gäste bereits mit acht Toren in Front (18:10) und ließen zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran aufkommen, wer letztlich als verdienter Sieger die „Platte“ in Arsten verlassen würde. „Ich denke, auch Radek hätte sich diese beiden Punkte nicht so einfach vorgestellt und konnte unsere Leistung nicht verstehen“, erklärte eine vollkommen konsternierte Arster Trainerin.
Mit hohem Risiko, großer Laufbereitschaft und zahlreichen konzentriert abgeschlossenen Angriffen zeigten die Werder-Spielerinnen vom Anpfiff weg, dass sie die beiden Punkte unbedingt mitnehmen wollten. Neben seiner Top-Torjägerin sprach Radel Lewicki außerdem noch seinen beiden Linkshänderinnen Anna Mook und Jantje Fastenau ein Kompliment aus: „Beide haben mit ihren je sechs Toren maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen“, so Lewicki, der allerdings auch begeistert von einer „absolut geschlossenen Mannschaftsleistung“ sprach. Besonders die Werder-Defensive erwischte einen guten Tag und ließ unter anderem Arstens Torjägerin Lisa-Marie Jarzembowski ( drei Tore) kaum zum Zuge kommen. „Werder hat heute ein Top-Spiel hingelegt und wir haben ihnen die Möglichkeit dazu gegeben“, zollte auch Arstens Trainerin den Gegnerinnen den gebührenden Respekt. Ihre Mannschaft müsse „besonders solche Spiele nutzen und die Fehler analysieren“, versuchte die Trainerin, etwas Positives für die Zukunft aus dem unerwartet deutlichen Debakel zu ziehen. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, werde das Team in der anstehenden Trainingswoche versuchen, den Kopf wieder freizubekommen „und am kommenden Wochenende mit einer ordentlichen Leistung zwei Punkte aus Bremerhaven mit nach Hause zu nehmen“, verdeutlichte Svenja Schultz.
TuS Komet Arsten: Rieger; Jarzembowski (3), Segieth, Twachtmann (1), Mücke (4), Dieckmann, Groen (2), M. Kahle, Folda (5), Meyer (1), B. Schultz (1), Stahlkopf (1), Lienesch, J. Meyer (2).
SV Werder II: Repty, Rathjen; Tebje (9), Fastenau (6), Müller (1), Begemann (1), Schlegel (5), Nübel (3), Otto (5/1), Mook (6), Pods (2), Abbes, Salkic, Beckmann (1).