Der Rückstand schmilzt zusammen
Zufrieden äußerten sich die beiden Auswahltrainer über die Leistungen ihrer Teams. „Die Steigerung meiner Mannschaft und auch die Qualität der Spiele zeigen, dass der Bremer Mädchenhandball eine gute Entwicklung nimmt“, ist Svenja Schultz überzeugt, die mit dem Jahrgang 2003 in Bremervörde angetreten war. Ins selbe Horn stößt Philipp Grieme, der mit der männlichen Jugend des Jahrgangs 2002 beim EWE-Cup aufgelaufen war. „Bremen ist nicht mehr so weit von den anderen Landesverbänden entfernt, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war“, meint er.
Der Turnierauftakt der Bremer Mädchen hätte nicht schwerer sein können: Sie trafen auf den Gastgeber Niedersachsen, der als größter Handballverband Deutschlands personell immer aus dem Vollen schöpfen kann. Trotzdem konnten die BHV-Talente gegen den späteren Turniersieger dagegenhalten, auch wenn das Spiel am Ende mit 20:29 deutlich zu Gunsten der Gastgeberinnen ausgefallen war. Zu viele technische Fehler waren dafür verantwortlich, dass die BHV-Mädchen auch ihr zweites Spiel gegen Schleswig-Holstein verloren. Der spätere Zweite hatte sich gegen sie mit 28:24 durchgesetzt.
Zusammenspiel immer sicherer
Die beiden zu erwartenden Niederlagen hatten aber auch ihr Gutes, denn das Bremer Zusammenspiel wurde von Mal zu Mal besser, das Team wurde immer sicherer. Daher zeigte die BHV-Equipe im Abschlussspiel gegen Hamburg eine tolle Leistung und stürmte mit einem Elf-Tore-Triumph auf den dritten Platz (2:4 Punkte). Besonders bemerkenswert: Mit Mia Albers und Azra Ückalela (TuS Komet Arsten) hatte der BHV zwei Spielerinnen des Jahrgangs 2004 mitgenommen, die gut mit den älteren Mädchen mithielten.
Die Linkshänderin Nina Engel (SV Werder Bremen) wurde außerdem zur besten rechten Rückraumspielerin des Turniers gewählt. Jana Mosel (TS Woltmershausen) leitete zu guter Letzt das Angriffsspiel ihrer Mannschaft gut auf der Mitteposition. „Ich bin mit der Leistung meiner Spielerinnen zufrieden und freue mich auf die kommenden Jahre im Bremer Leistungshandball“, sieht Svenja Schultz in ihrem Team noch ein großes Entwicklungspotenzial.
Mit einer ungewohnten Fülle an Linkshändern lief die Jungs-Auswahl in Bremervörde auf: Sören Fuhrmann, Kari Klebinger und Constantin Sieling tummelten sich allesamt auf der rechten Angriffsseite. „Da eröffneten sich mir gerade auf der rechten Rückraumposition ganz andere Möglichkeiten als gewohnt“, freute sich Trainer Philipp Grieme.
Gegen die Niedersachsen brachte das seine Mannschaft aber auch nicht weiter. Die Bremer ließen sowohl im Angriff als auch in der Abwehr jeglichen Kampfgeist vermissen und kassierten eine herbe 21:40 Niederlage. „Da waren meine Spieler selbst nicht mit sich zufrieden“, sagte der BHV-Coach, der das Spiel mit seiner Mannschaft im Anschluss in aller Ruhe aufarbeitete.
Die Folge war eine deutlich verbesserte Leistung in den nächsten beiden Spielen. „Das war eine ganz andere Mannschaft“, bilanzierte Philipp Grieme zufrieden. Trotzdem konnte der BHV den hoch überlegenen Turniersieger Schleswig-Holstein beim 17:28 nicht in Bedrängnis bringen. Die Nordlichter waren aber auch mit sieben Spielern vom THW Kiel und fünf Akteuren der SG Flensburg-Handewitt stark bestückt.
Im letzten Spiel des Turniers kämpften die Bremer gegen die Hamburger Auswahl lange Zeit erfolgreich auf Augenhöhe und verloren nur knapp mit 20:22. Damit landeten sie mit 0:6 Punkten auf dem vierten Platz. „Trotz der drei Niederlagen haben wir ein gutes Turnier gespielt, meine Mannschaft hat sich kontinuierlich gesteigert“, zog Philipp Grieme ein positives Fazit.
BHV-Auswahl Mädchen, Jahrgang 2003: Mia Albers, Melissa Korn, Azra Ückalela, Julia Zedowitz (alle TuS Komet Arsten), Nina Engel, Shaimaa Faouzi, Emily Goldbach, Lisa Mackowiak, Anouk Schiffler (alle SV Werder Bremen), Michelle Kreft (SG Bremen-Ost), Jana Mosel (TS Woltmershausen), Mia Warschewski, Celine Zieris (beide ATSV Habenhausen), Amela Adilovic (HSG Vegesack-Hammersbeck)
BHV-Auswahl Jungen, Jahrgang 2002: Marko Berdar, Lukas Dibowski, Ragnar Diering, Kari Klebinger, Felix Laube, Lukas Redeker, Fynn Schluroff, Constantin Sieling, Till Sonnewald, John Westermeier (alle SG HC Bremen/Hastedt), Jesper Hinck (ATSV Habenhausen), Magnus Pröhl, Janis Heise (beide HSG Delmenhorst), Sören Fuhrmann (HSG Schwanewede/Neuenkirchen)