Nach dem Wechsel von Sprinterin Fenja Schäfer in die Trainingsgruppe von Jens Ellrott im Jahr 2020 stand das erste Jahr noch unter schmerzhaften Anpassungserscheinungen an das veränderte Training. Der Körper tolerierte maximal schnelle Bewegungen 2021 noch nicht durchgehend, so dass der linke Hüftbeuger immer wieder streikte. 12,31 Sekunden über 100m und 26,17 Sekunden über 200m standen am Saisonende zu Buche. In diesem Jahr ist die noch 19-Jährige dann durchgestartet. Beim Pfingstsportfest in Zeven verbesserte sich Fenja über 100m auf 12,16 Sekunden und über 200m um über eine Sekunde auf 25,12 Sekunden. Damit hat sich die Bankkauffrau auf beiden Strecken frühzeitig für die Deutschen U23-Meisterschaften am letzten Juliwochenende in Wattenscheid qualifiziert
„Fennis Entwicklung erfüllt mich mit großer Freude. Als sie vor zwei Jahren zu mir kam, war ihr größter Wunsch, einmal bei Deutschen Meisterschaften am Start zu stehen. Dieses Ziel konnte sie 2021 auf Anhieb verwirklichen. Inzwischen gehört Fenni zu den schnellsten Juniorinnen Norddeutschlands. Dass sie jetzt schmerzfrei ist und sowohl über 100 als auch über 200m bei der U23 DM dabei ist, ist das Ergebnis eines nicht nur körperlichen, sondern vor allem mentalen Reifungsprozesses“, freut sich ihr Trainer. „Fenja hat sich zu einer Athletin entwickelt, die ihr Training stets kritisch reflektiert und nachbereitet. Dazu hat sie ihre Ernährung umgestellt und macht in ihren Mittagspausen Yoga. Damit hat sie sich die Voraussetzungen geschaffen, die 100m im nächsten Jahr unter 12 Sekunden zu sprinten und den Landesrekord in der U23 anzugreifen.“
Noch nicht rund lief es zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für den letztjährigen 4. der Deutschen U20-Meisterschaften über 400m Hürden, Tom Deicke. Nach Problemen im Oberschenkelbeuger sowohl im Winter als auch kurz vor Saisonbeginn fehlt dem angehenden Physiotherapeuten noch die Sicherheit in seiner Spezialstrecke. Nachdem Tom sowohl über 100m (11,22 Sekunden) und 200m (22,99 Sekunden) im Mai und Juni bereits Bestleistungen erzielt hat, läuft er über die mit 10 Hürden gespickte Stadionrunde seiner Form noch hinterher. Zwar qualifizierte er sich ebenfalls in Zeven locker für die Deutschen U20-Meisterschaften Mitte Juli in Ulm, aktuell 55,89 Sekunden entsprechen aber nicht seinen Möglichkeiten.
Wie Fenja ist Tom vor zwei Jahren in die Trainingsgruppe von Jens Ellrott gestoßen. „Tom war davor zwei Jahre lang nur verletzt und ist nach einem Jahr Aufbautraining letztes Jahr als unbeschriebenes Blatt in die nationale Spitze vorgestoßen. Dieses Jahr ist seine Erwartungshaltung eine ganz andere. Seine Konkurrenten haben schon vorgelegt und Tom will jetzt mit Gewalt nachziehen. Aber in einer Disziplin, in der es auf das Rhythmusgefühl ankommt, sind fitte Beine nicht alles. Der Kopf muss mitarbeiten und das tut er aktuell noch nicht wie gewünscht. Wir führen viele Gespräche und ich bin mir sicher, dass es in den kommenden ein, zwei Rennen Klick macht. Bis zur DM ist noch Zeit genug“, erklärt sein Coach.