Arsten schlägt den Tabellenführer
Landesliga-Handballerinnen fügen dem ATSV Habenhausen beim 35:29-Erfolg die erste Saisonniederlage zu
Bremen.Nach der Schlusssirene bildeten die Spielerinnen des TuS Komet Arsten einen Kreis, hüpften vor Freude durch die Halle und sangen lauthals „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey, hey“. Gerade hatte die Mannschaft von TuS-Trainer Harald Logemann das Stadtduell in der Handball-Landesliga der Frauen gegen Spitzenreiter ATSV Habenhausen mit 35:29 (16:16) für sich entscheiden und dem Liga-Primus damit im siebten Spiel die erste Niederlage beifügen können. „Ein insgesamt hoch verdienter Sieg“, freute sich der Trainer, „weil wir über die gesamte Spielzeit hinweg sehr aufmerksam verteidigt und sehr konzentriert angegriffen haben.“
Dabei brauchten die Gastgeberinnen um die glänzend aufgelegte Stefanie Segieth (acht Tore) zunächst eine Weile, um ins Spiel hinein zu finden. Nach knapp fünf Minuten führten die Gäste um Top-Torjägerin Laura Sünkenberg (6/zwei Siebenmeter) mit 5:1 und Logemann forderte seine Spielerinnen auf, endlich mit mehr Härte zu verteidigen. „Wir haben uns in der Abwehr zunächst nicht schnell genug bewegt“, erläuterte der TuS-Coach, „doch nach meinem Appell haben es die Spielerinnen schließlich besser gemacht und sich den Erfolg vollauf verdient.“
Logemanns Gegenüber Lars Röwer haderte mit dem fehlerhaften Auftritt seines Teams: „Wir haben uns viele Eigenfehler geleistet“, führte der ATSV-Trainer aus, „wodurch Arsten immer wieder über schnelle Gegenstöße zu leichten Toren gekommen ist.“ Häufig seien „falsche Entscheidungen im Abschluss oder die fehlende Ruhe im Spielaufbau“ (Röwer) dafür verantwortlich gewesen, dass die Gäste nach gutem Beginn mit zunehmender Spieldauer nie näher als auf zwei Tore an Arsten heran kamen. „Zu Beginn war Arsten noch etwas überrascht, dass wir so mutig aufspielten“, resümierte Röwer, „doch mit der Zeit fanden sie besser in ihren Rhythmus und wir hatten plötzlich so etwas wie die Angst vor der eigenen Courage.“
Mit Wiederbeginn kam plötzlich reichlich Sand ins Getriebe des ATSV, mehrfach warfen die Habenhauserinnen ihren Gegenspielerinnen den Ball in deren Arme, dazu dirigierte Stefanie Segieth die TuS-Defensive sehr aufmerksam und sorgte für Entlastung ihrer beiden starken Torhüterinnen. „Die Mädels haben eine prima Einstellung an den Tag gelegt“, lobte Harald Logemann, „wir haben den ATSV mit unserer aggressiven und sehr körperbetonten Abwehr zunehmend den Schneid abgekauft.“ Während Arsten immer selbstbewusster wurde, stellte Lars Röwer bei seinen Spielerinnen eine immer größer werdende Hektik fest. „Sie waren sehr nervös“, zeigte sich der ATSV-Coach irritiert, „und haben sich von Arsten immer wieder zu unnötigen Fehlern zwingen lassen.“
Dennoch betonte Harald Logemann, „dass wir in der Schlussphase auch das Glück des Tüchtigen hatten“. Beim Stand von 32:29 für den TuS (56.) musste zunächst Arstens Christin Lange für zwei Minuten vom Feld, den Strafwurf für den ATSV brachte Lea Burwinkel allerdings nicht im TuS-Gehäuse unter. „Wenn der ATSV da auf zwei Tore heran gekommen wäre“, grübelte Logemann, „hätte es für uns noch einmal eng werden können.“ Doch mit drei Treffern in Folge sorgten die Gastgeberinnen für Erleichterung beim Trainer.
„Das Positive ist für uns der Lerneffekt“, suchte Lars Röwer das Gute an der Niederlage, „viele der jungen Spielerinnen haben heute eine klasse Atmosphäre vor großer Kulisse kennen gelernt und sind in ähnlichen Partien vielleicht etwas weniger nervös.“
TuS Komet Arsten:Rieger, Kasch; Molzahn, Müller, Jarzembowski (1), Mirja Kahle (1), Lange (1), Gatzka (2), Sommer (2), J. Meyer (4), Meierhöfer (4), Groen (5), Brockhoff (7/3), Segieth (8).
ATSV Habenhausen: Bergen, Zumpe; Buschmann, Pauly, Stegemann, Schiege (1), Guroll (1), Koconrek (1), Gasiorek (3), L. Burwinkel (4/1), A. Burwinkel (4), Warnke (4), Rathmann (5), Sünkenberg (6/2).